Frachtschiffreisen
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Vera Rambow

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Ursprünglich sollte es in Hamburg losgehen, aber 2 Wochen vorher hat der Charterer Rotterdam als Ausgangshafen bestimmt. Ich sollte um 20 Uhr am Schiff sein, vorsichtshalber aber früh los gefahren. Gut so, kurz hinter Cuxhaven rief der Kapitän an, Schiff fährt um 15 Uhr.

Wieder ein schönes Schiff, 167 m lang, 27 m breit. Maximal 1.404 TEUs. Registriert in Hamburg. Höchstgeschwindigekeit 19,6 kn.

Ich hatte eine Doppelkammer auf dem B-Deck, 2 Räume plus Bad, alles bestens gepflegt. Kapitän Herr Rambke, auch der Chief war ein Deutscher, Herr Feldmann. Und der Azubi Jonas, den ich schon auf der Henneke Rambow kennen lernte. Das versprach also wieder eine nette Fahrt zu werden.

Von

Nach

sm

Rotterdam

Bremerhaven

231

Bremerhaven

Brunsbüttel

72

Brunsbüttel

Kiel

53

Kiel

Vuosaari

649

Vuosaari

Kotka

75

Kotka

Kiel

670

Kiel

Brunsbüttel

53

Brunsbüttel

Bremerhaven

72

Bremerhaven

Rotterdam

231

Vor der Reise konnte mir keiner sagen, ob auch Bremerhaven angelaufen wird, wäre natürlich für mich eine sehr kurze Anfahrt gewesen. Andererseits dann auch kürzere Seefahrt, also eigentlich alles gut so. Zweites Mal jetzt durch den Kielkanal. Alles Andere, auch Anlaufen Bremerhaven, für mich neu. Insofern Vorfreude groß. Dieses Mal wieder der einzige Passagier.

Ich habe ohnehin immer mehr das Gefühl, dass die Seefahrt an sich für mich DAS Erlebnis ist. Übrigens ist das meine erste Fahrt als Rentner !!

Gebucht beim Vermittler Int. Frachtschiffreisen Pfeiffer.


Abfahrt in Rotterdam


Liegeplatz am ECT-Terminal im Stadthafen. Bei gutem Wetter schließlich um 16 Uhr abgelegt, immer ein erhebender Moment. Fahrt raus auf die Nordsee mir schon von der OPDR Las Palmas bekannt, aber jedes Mal gewinnt man neue Eindrücke. Und dann auf der riesigen Brücke stehen, die über die ganze Schiffsbreite geht, beste Sicht und ich bekomme alles mit.

Weser und Elbe

Wetter bestens. Zum Frühstück zwei Pfannkuchen mit Pflaumenmus, lecker. Wesermündung ohne Lotsen, da Tiefgang unter 8m. Polizei fotografierte uns am Liegeplatz, Kapitän meinte, das haben die Lotsen veranlasst, weil ihnen die Gebühr verloren ging. Der Containerhafen hat einen 5km langen Kai.
Laden begann mit ziemlicher Verzögerung (geht zu Lasten des Charterers).

Um 16 Uhr ging es weiter. Dann das erste Mal Einfahrt Deutsche Bucht und Cuxhaven Vorbeifahrt, seit ich in Cuxhaven wohne. War zwar schon fast dunkel, aber ich konnte meine Wohnung sehen, ich war richtig aufgedreht.

Um Mitternacht Einfahrt in die Schleuse Brunsbüttel. Vera Rambow hat die zweithöchste Verkehrsstufe für den Kanal.

Schiffsvorstellung

Den größten Teil des Kielkanals befuhren wir nachts. Leider mit wenig Knoten und umso mehr Vibrationen. Nacht also eher mau. Morgens Spiegeleier mit Speck, das nimmt ein böses Ende. Zeit, das Schiff etwas vorzustellen.

Alles war bestens gepflegt, da habe ich schon Anderes erlebt. Es machte Spaß, sich auf dem Schiff umzusehen. Maschine habe ich dieses Mal nicht angesehen, nur im Kontrollraum beim Chief war ich. Übrigens das erste Schiff, wo man auch unterwegs TV sehen konnte, ich habe das nur immer wieder vergessen.

Vuosaari und Kotka

Gleich nach der Schleuse Kiel ganz dicke Suppe, Nebelhorn war auf Automatik. Alle auf der Brücke angespannt. Dann war das ganz plötzlich vorbei, man konnte richtig die Nebelwand erkennen.

Vuosaari ist der Hafen zu Helsinki. Mit dem Taxi würde es allerdings um die 100 € nach Helsinki kosten, das habe ich nicht gemacht. Auch in Kotka keinen Landgang gemacht, außer im Hafen etwas umher gelaufen. Es war aber auch ständig was los, hätte manchmal fast das Essen verpasst.

Kielkanal

Rückfahrt nach Kiel bei durchwachsenem Wetter. Also kaum draußen aufgehalten. Trotzdem hatte ich nie Zeit, weil es immer was zu gucken gab. Vor allem auf der Brücke besonders am Abend beste Stimmung, meist war der Chief und Azubis oben. Höhe Fehmarn sehr viel Verkehr. Kieler Bucht dieses Mal ohne Nebel.

Spät nachts erst in der Schleuse. Den nächsten Tag aber gutes Wetter und so konnte ich viel von der Kanalfahrt mitbekommen.


Messe, Brücke und Kammer


Bevor ich das noch vergesse, es sind noch Aufnahmen vom Innern da. Die großzügige Offiziersmesse mit zwei Bereichen, da gabs auch immer Salate usw. Die riesige Brücke mit viel Platz auch für mich.

Und natürlich die Doppelkammer, die für mich allein fast zu groß war. Alles zusammen trug sehr dazu bei, dass ich mich auf dem Schiff pudelwohl gefühlt habe.

Impressionen von der Rückfahrt

Mittags waren wir in der Schleuse Brunsbüttel. Und ich schon mit erhöhtem Puls wegen der bevorstehenden Vorbeifahrt an Cuxhaven. Bei guter Sicht natürlich noch schöner. Kurz danach Wetter bis Bremerhaven schlechter.

Und da legen wir doch direkt neben der Henneke Rambow an, mit der ich letztes Jahr gefahren bin, leider keiner an Bord, den ich kannte. Hier stiegen zwei Passagiere zu, die mit der sehr gelockerten Stimmung beim Essen so ihre Probleme hatten.

Spät in Nacht ging es erst los, daher Kapitän morgens auch nicht beim Frühstück.

10 Tage und über 2.100 sm später wieder in Rotterdam am gleichen Terminal angelegt, abends um 22 Uhr. Wie immer mit Wehmut verabschiedet und bedankt für eine schöne Fahrt und die sehr herzliche Aufnahme an Bord.

Dann zu diesem Immigration Office zum Abmelden (wenn man das nicht macht, muss Schiffseigner eine Strafe zahlen). Nächtliche Heimfahrt reibungslos. Unterwegs schon überlegt, welche Fahrt ich wohl als Nächstes machen werde.

Die wichtigsten Daten des Schiffes:

Name

Vera Rambow

 

Länge

167 m

Flagge

Deutsch

 

Breite

27 m

IMO

9.432.220

 

max. Geschwindigkeit

19,6 kn

Baujahr

2008

 

max. Tiefgang

9,5 m

Reederei

Rambow

 

max. Kapazität

1.421 TEU

Werft

Sietas Hamburg

 

Leistung Maschine

11.200 kW

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