Frachtschiffreisen
Direkt zum Seiteninhalt

Henneke Rambow

Reiseberichte > > Eigene Reisen

Endlich wieder Abfahrt in Hamburg, das ist eben deutlich näher. Ich sollte gegen Mittag an Bord gehen am Terminal Burchardkai (CTB). Klappte gut, man konnte direkt dort parken und wird mit Shuttle zum Schiff gebracht.

Ein schönes Schiff, 133 m lang, 22 m breit. Maximal 864 TEUs, Baujahr 2007 (wurde auf der Sietas Werft gebaut), registriert in Hamburg. Höchstgeschwindigekeit 17 kn.

Ich hatte eine Doppelkammer auf dem D-Deck, 2 Räume plus Bad, alles bestens gepflegt. Ein weiterer Passagier war mit an Bord. Kapitän Herr Drewes, auch der Chief war ein Deutscher.

Von

Nach

sm

Hamburg

Brunsbüttel

39

Brunsbüttel

Kiel

54

Kiel

St. Petersburg

766

retour

859

Die Route nur mit einem Zielhafen, St. Petersburg, da wollte ich aber unbedingt mal hin. Neu für mich auch durch den Kielkanal zu fahren. Also trotz der Kürze war ich sehr erwartungsvoll. Lästig übrigens die Visa-Beschaffung für Russland. Das sollte man früh genug angehen.

Gebucht beim Vermittler Int. Frachtschiffreisen Pfeiffer.


Zustieg CTB in Hamburg


Mittags am Gate angekommen. Konnte mein Auto dort stehen lassen. Mit Shuttle zum Schiff, das mich gleich begeistert hat. Sehr gepflegt, alles sehr großzügig, Kammer mit 2 Räumen super. Einziger Dämpfer: es herrschte gerade eine Marienkäferinvasion.

Der Liegeplatz prima, denn hier am Burchardkai sieht man alle Schiffe, die raus oder rein fahren. Es kam dann auch die Aidacara und man begrüßte sich zünftig mit Signalhorn.


Im Hamburger Hafen


Am Burchardkai blieben wir bis 18 Uhr, dann neuer Liegeplatz Altenwerder (CTA).

So blieb viel Zeit, das Treiben im Hafen zu beobachten, wie oft kann man schon auf so einem Schiff eine kleine Hafenrundfahrt machen.

Dazwischen erste Mal Dinner mit Kapitän, Chief und Mitpassagier. Ich glaube, das wird eine nette Fahrt.


Abendliche Ausfahrt


Erst um halb zehn hieß es dann endlich Leinen los. Im Hafen brauchte der Kapitän keinen Lotsen, da er die Lizenz dazu erworben hatte.

Die Ausfahrt bei milden Temperaturen zum Genießen. Dann nahmen wir den Elbelotsen auf. Ankunft Brunsbüttel sollte nach Mitternacht sein. Bis dahin blieb ich auch auf der Brücke.

Kielkanal

Morgens um halb sieben schon Höhe Rendsburg, wo diese Hängefähre über den Kanal geht. Davon soll es weltweit nur drei Stück geben.

Viel Betrieb im Kanal, allerlei besondere Gefährte, z.B. ein U-Boot zu sehen. Um 9 Uhr dann an der Schleuse Kiel. Faszinierend, wie so ein großes Schiff manövriert wird.

Nun wurde dann auch das im Kanal nieselige Wetter zusehends besser.



Einfahrt nach St. Petersburg

Die gut 2 1/2 Tage bis zum Zielhafen gingen wie im Fluge vorbei. Zuletzt nur noch 14 kn gefahren, da Einfahrt nur zu bestimmten Zeiten möglich. Wegen der Enge der Einfahrt fahren jeweils Einlaufende und Auslaufende in Kolonnen.

Es geht an der Insel Kronstadt vorbei, die ein richtiges Bollwerk bildet. Da liegen viele alte Kriegsschiffe zum Verschrotten. Ab Lotse vor Kronstadt sind es 25 sm. Sieht alles sehr trostlos aus. Auch was man vom Wasser aus von der Stadt sieht, ist nicht einladend. Man sah von weitem allenfalls die eine oder andere Kuppel.

Im sehr großen Hafen lagen etliche Kreuzfahrer.
Wir haben neben einem Eisbrecher angelegt, das war so 16 Uhr. Landgang erst morgen möglich.


Hafen St. Petersburg


In der Nacht im Hafen wurde so gegen 3 Uhr die Maschine angeworfen, da wurde ich natürlich wach - und das hat sich gelohnt. Zwar sind im Juli nicht mehr die richtigen weißen Nächte, aber es war so hell, dass ich problemlos den Liegeplatzwechsel filmen konnte. Es ging vorbei an zwei Kreuzfahrtriesen. Auf der Brücke hatte ich gesehen, dass insgesamt sieben dieser Pötte derzeit in St. Petersburg sind.

Eindrücke St. Petersburg

Wir hatten das große Glück, dass Frachtschiffreisen Pfeiffer uns eine Führerin vermittelt hat. So wurden wir in einem Kleinbus durch die Stadt chauffiert. Die Stadt ist unglaublich faszinierend. Vom dem Fluß Newa durchzogen, mit prächtigen Palästen, Kirchen und Museen. Die Brücken der Newa werden nachts hochgeklappt, damit Schiffe passieren können. Wir haben vor dem Kreuzer gestanden, von dem Lenin den legendären Kanonenschuss abfeuern ließ, der damals die Oktoberrevolution auslöste. Eremitage haben wir ausgelassen, es gab zu viele Stationen, die uns auch so beeindruckt haben. Und immer hatte unsere Führerin schönste Anekdoten zu erzählen.

Zwei Dinge fielen mir noch auf: sehr viele junge Menschen und sehr viele Hochzeiten mit Stretch-Limousinen. Die fahren die Sehenswürdigkeiten ab, halten, fotografieren und weiter gehts.

Für diese Stadt muss man definitiv viel mehr Zeit haben. Danke an Tatiana für eine tolle Führung. Ein ausgefüllter Tag mit vielen tollen Erinnerungen.

Höhepunkt Sommerpalast

Der absolute Höhepunkt bei unserem Aufenthalt in St. Petersburg war der Besuch des Sommerpalastes. Der liegt etwa 30 min außerhalb. Man fährt eine breite Straße dahin. Vorbei am ersten Sommerpalast, der aber vom Zaren nicht genutzt wurde, es war zu wenig Wasser für Brunnen vorhanden. Später wurden dort Villen dazugebaut, dort fand vor einigen Jahren der G-8 Gipfel statt. Viele Paläste unterwegs, man nannte die "Unterwegspaläste", weil zu den Kutschenzeiten die hohen Herrschaften dort Station machten.

Der Sommerpalast ist ein prunkvolles Riesending. Schon bei der Annäherung vom Land her wahnsinnige Dimensionen. Natürlich viele Besucher, aber das stört angesichts des beeindruckenden Bauwerks überhaupt nicht. Im zugehörigen sehr weitläufigen Park weitere 70, allesamt markant gestaltete Brunnen. Eigentlich hätten wir hier den ganzen Tag verbringen können.

Die Henneke Rambow

Nun endlich die Vorstellung des Schiffes. Bilder aus dem Maschinenraum habe ich an anderer Stelle schon gezeigt. Aufnahmen der sehr komfortablen Kammer sind enthalten. Die bis über die Nocks überdachte Brücke und etliche andere Details sind zu sehen.

Die Rückfahrt verlief ruhig, ich war vollauf damit beschäftigt, mein ganzes Bildmaterial und die Eindrücke aus St. Petersburg zu verarbeiten. Obwohl es eine recht kurze Fahrt war, gefühlt waren es für mich mindestens 2 Wochen. Es gab auch viel Spaß mit Kapitän Drewes und meinem Mitpassagier. Insgesamt eine rundum gelungene Fahrt.


Der komplette Film zur Reise besteht aus 2 Teilen. Darin sind alle Fotos und Videos sowie viele Kommentare zusammen geschnitten. Teil 1 zeigt den Start in Hamburg, die Vorbeifahrt der Aidamar, die abendliche Ausfahrt, die Kanalfahrt, Ostsee und Ankunft in St. Petersburg.

Der Teil 2 beginnt mit dem nächtlichen Liegeplatzwechsel. Dann umfangreich St. Petersburg mit dem atemberaubenden Sommerpalast. Schließlich die Rückfahrt, Besichtigung des Maschinenraums, Bilder vom Schiff und der Kammer, NOK und Elbe bis Hamburg.



Einige Daten zum Schiff

Name

Henneke Rambow

 

Länge

133 m

Flagge

Deutsch

 

Breite

22 m

IMO

9.354.430

 

max. Geschwindigkeit

17,4 kn

Baujahr

2007

 

max. Tiefgang

8,7 m

Reederei

Rambow

 

max. Kapazität

864 TEU

Werft

Sietas Hamburg

 

Leistung Maschine

7.900 kW

Zurück zum Seiteninhalt