Frachtschiffreisen
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Helle Ritscher 3

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Das ist es mal wieder, das Überraschende an Frachtschiffreisen: Gebucht hatte ich die Bernhard Schepers für den 21.08.2015 ab HH u.a. nach Dänemark. Dänische Kronen waren besorgt. Dann erfahre ich zwei Tage vorher, dass die Eigner die Kammern belegen! Nun wollte ich aber unbedingt zu meinem 70. auf See sein, also mit Hilfe von Pfeiffer neue Buchung. Es ist die mir schon bekannte (und geschätzte) Helle Ritscher. Gleiches Abfahrtdatum, nur ab Bremerhaven (für mich günstiger). Und die gleiche Tour wie letztes Jahr mit Sohn Max.

Erneut hatte ich die mir vertraute Doppelkammer Steuerbord voraus auf dem E-Deck. Das ließ sich gut an. Einige von der Crew und den Kapitän kannte ich auch. Dazu noch drei Schweizer, Annemarie, Werner und Hermann. Wir kamen gut miteinander klar.

Wie gesagt, gleiche Tour wie voriges Jahr. Das Schiff kann übrigens wegen seiner Höhe nicht durch den Kielkanal fahren. Die insgesamt gut 1.200 sm sollten in 7 Tagen zurückgelegt werden. Was das Wetter betraf, ich war sehr optimistisch, schließlich ist Hochsommer.

Gebucht bei dem Vermittler Internationale Frachtschiffreisen Pfeiffer.

Start in Bremerhaven

Am 21.8. kam ich etwa 15 Uhr zum Schiff, das gleich am Anfang der Stromkaje lag. An der Gangway kam gleich ein hilfsbereiter junger Mann und nahm mein Gepäck. Kaum war ich oben in der Kammer, da klingelte auch schon das Telefon, ich solle runter ins Office kommen, Sicherheitsunterweisung. Dort traf ich auch das erste Mal meine Mitpassagiere.
Nachdem ich mich in meiner Kammer eingerichtet habe war es schon Zeit fürs Abendessen. Aha, auch dieser Koch schien ein richtig Guter zu sein.

Es war angenehm warm draußen, sehr vielversprechend. Der Kapitän war übrigens nach seinem Urlaub heute den ersten Tag an Bord.

An der Stromkaje ist immer viel Betrieb, an Land und auf dem Wasser, das alles gemütlich draußen sitzend anzusehen, ist schon sehr schön. Für die Passagiere gibt es reichlich Sitzgelegenheiten und Liegen, das ist längst nicht auf allen Schiffen so.

Direkt hinter uns lag die Maersk Karachi. Auf das Schiff fiel im Mai ein kompletter Ausleger einer Containerbrücke. Bei der späteren Bergung brach dann noch ein Feuer aus. Nun lag es hier, völlig leer geräumt und rostete still vor sich hin - ein trauriger Anblick.

Um 20 Uhr legten wir mit Schlepperhilfe ab, Hafen- und Weserlotse an Bord. Der Hafenlotse wurde dann vom Schlepper übernommen. Da es immer noch herrlich warm war, blieb ich die ganze Fahrt auf der Weser noch oben.

Gegen 22 Uhr dann Absetzen des Weserlotsen und nun also los an Helgoland vorbei Richtung Skagen. Meine Mitpassagiere waren doch etwas enttäuscht, weil sie dachten, wir fahren durch den Kielkanal. Als wir aber Helgoland sehen konnten, war das alles schnell vergessen.

Zuerst geht es nach Helsingborg in Schweden

Gleich morgens gratulierte mir der Kapitän zum 70., das sprach sich natürlich schnell herum. Der Koch überraschte mich mit einem leckeren Kuchen, jeder konnte ein Stück abbekommen. Und das Wetter tat sein Übriges, um mir einen schönen Tag zu gestalten.

Morgens waren wir auf Höhe Ringköbing, dänische Küste. Ganz ruhige See. Um 10 Uhr Sicherheitsübung, natürlich der Termin vorher allen bekannt.

Unser Cookie und ich, dazwischen der wirklich leckere Kuchen, den gab es dann mittags als Nachtisch. Den ganzen Tag über tollstes Wetter, ich habe meistens versucht, ein Schattenplätzchen zu finden, da es in der Sonne richtig heiß war.

Gegen Abend passierten wir dann Skagen, der Verkehr nahm schon vorher deutlich zu. Auch nach Sonnenuntergang konnte man sich noch gut draußen aufhalten, richtig angenehm.

Am Sonntag (23.) haben wir frühmorgens in Helsingborgs kleinem Hafen fest gemacht. Die Stadt liegt am Eingang zum Öresund, gegenüber das dänische Helsingör mit dem gut sichtbaren Schloss. Und ganz im Gegensatz zu vorigem Jahr haben wir allerbestes Wetter.

Um 10 Uhr sind wir Passagiere dann von einem freundlichen Shuttlefahrer zum Ausgang gebracht worden und los ging es in die Stadt, die man gut fußläufig erreichen kann. Helsingborg hat knapp 100 Tsd. Einwohner, eine Universität und sehr viel Sehenswertes. Auf jeden Fall sollte man zum Stortorget und hier auf den Aussichtspunkt unterhalb des alten Burgturms. Von dort bietet sich ein atemberaubernder Ausblick bis nach Helsingör.

Gegen 15 Uhr waren wir wieder am Gate, wo wir den Shuttlefahrer anriefen, der uns zum Schiff zurück brachte. Allesamt waren wir sehr zufrieden mit unserem Landgang, Helsingborg ist wirklich ein schönes Städtchen. Aber das nächste Mal werde ich unbedingt versuchen, auch mal mit der Fähre den Abstecher nach Helsingör zu machen.

Abends dann ausgelaufen, immer noch angenehme Temperaturen und Sonne. Nun geht es auf den kurzen Weg nach Göteborg.

Göteborg

Auch wieder um 5 Uhr angelegt, das wird zur Gewohnheit. Und leider völliger Wetterumschwung, kühl, frischer Wind und immer wieder Regen. Landgang habe ich daher nicht gemacht. Letztes Jahr mit Sohn Max war es genau umgekehrt, Helsingborg mieses Wetter, Göteborg allerbestens.

Habe heute viel gelesen und auch mal TV geguckt, was ja dank Satellitempfang gut möglich ist. Draußen konnte man sich kaum aufhalten. Wie ich später hörte, war es in der Stadt besser mit dem Wetter. Abends fuhr die AidaLuna raus, die lag in Sichtweite von uns. Um 23 Uhr dann Abfahrt.

Rückfahrt über Skagen, Rotterdam nach Bremerhaven

Morgens, am 25.8. Höhe Vesterwig. Leider völlig bedeckt und kühl. Heute großer Hausputz angesagt. Der Wind nahm weiter zu, schließlich Windstärke 7 und das Schiff stampfte ordentlich durch die Wellen. Damit war der ganze Hausputz außen umsonst, denn die Gischt zog über das ganze Schiff.
Eigentlich sollte heute Abend Party sein, aber da für die Crew anstrengende Stunden in Rotterdam morgen anstehen, kommt kaum jemand zum Karaoke.

Ich habe keine Fotos heute gemacht, ein paar Videos. Die sind dann weiter unten in dem Gesamtfilm zu sehen.

Natürlich wieder um 5 Uhr in Rotterdam angelegt. Liegeplatz am ECT-Terminal im Europoort. Hier ist bis zu den Containerbrücken alles automatisiert, es macht Riesenspaß, zu sehen, wie die Wagen und die Kranbrücken ihren Dienst verrichten. Und natürlich ist im Hafen viel los.

Abends kurz vor dem Auslaufen gab es ein heftiges Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen. Als wir dann rausfuhren, bot der Himmel ein Farbenschauspiel, wie ich es noch nicht gesehen habe - eine kleine Entschädigung.

Der letzte Tag. Die Nacht war trotz Sturmwarnung ganz ruhig. Morgens Höhe Borkum bei schlechtem Wetter (es ist Ende August!!). Wir werden vor Bremerhaven auf Reede gehen und wohl erst morgen rein fahren. Das ist fast jedes Mal so. Jedenfalls ein gemütlicher Tag an Bord, da die Brücke auf ist, kann ich dort etliche Stunden verbringen und lesen, verpasse aber nichts vom Geschehen um uns herum.

Dann ging es doch schon um kurz vor 21 Uhr zum Lotsen. Also werden wir erst kurz vor Mitternacht an der Stromkaje anlegen. Alle Passagiere konnten daher an Bord bleiben und das Schiff erst nach dem Frühstück verlassen. Durch die Wettereinschränkungen eine Fahrt mit Höhen und Tiefen, aber es hat an Bord viel Freude gemacht.

Hier geht es zum Film über die Reise, viele Videos und ein Teil der gezeigten Fotos sind wie immer zusammen geschnitten. Viel Spaß.

Name

Helle Ritscher

Länge

179 m

Flagge

Liberia

Breite

27 m

IMO

9.333.371

max. Geschwindigkeit

21 kn

Baujahr

2006

max. Tiefgang

10,9 m

Reederei

Ritscher

max. Kapazität

1.856 TEU

Werft

Daewoo/Rumänien

Leistung Maschine

16.980 kW

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