Frachtschiffreisen
Direkt zum Seiteninhalt

Rheintal

Reiseberichte > > Eigene Reisen

Antwerpen wieder ein neuer Hafen. Eine kurze Reise steht bevor, mein Sohn und ich als Passagiere. Vorweg: es war die schlechteste Fahrt, die ich bisher hatte. In der irischen See ein schwerer Sturm, in Dublin regnete es in Strömen, in Belfast Landgang wegen falscher Information verpasst. Aber das kann eben passieren (es war aus heutiger Sicht nach nun 14 Fahrten immer noch die mit Abstand schlechteste).

Daher auch relativ kurzer Reisebericht mit Eindrücken des schönen Antwerpens, natürlich vom Sturm, vom Schiff und der Rückfahrt nach Antwerpen.

Das Schiff ist 100 m lang und 16 m breit, es schafft max. 16 kn, Ladekapazität 390 TEUs. Es verfügt über 1 Doppel- und 2 Einzelkammern. Wir hatten die Einzelkammern auf dem Boat-Deck. Die Decks hatten hier andere Bezeichnungen: Maindeck (mit Messe), Poopdeck, Boat-Deck, Officers-Deck, Captains-Deck, Bridge. Der Kapitän war Deutscher.

Von

Nach

sm

Tage

Stunden

Antwerpen

Dublin

553

1

16

Dublin

Belfast

97

 

7

Belfast

Antwerpen

644

1

23


Gebucht beim Vermittler Int. Frachtschiffreisen Pfeiffer.

Antwerpen

Sonntags in Antwerpen angekommen, unterwegs vom Kapitän erfahren, dass das Schiff erst morgen kommt. Im Zeemannshuis-Hotel alles belegt, daher Hotel gleich am Bahnhof genommen, das war ok. Dann gleich zu Fuß auf Erkundung, gerieten erst in große Einkaufszone, wo sogar alles offen war. Sind dann mehr ins Zentrum, das gefiel uns sehr gut, Stadthuis vor allem, auch mit schönem Platz davor.


Abends war dann Endspiel Fußballeuropameisterschaft angesagt, was bekanntermaßen nicht so berauschend war.

Gleich morgens rief Kapitän an, wir sollten sofort kommen. Das Gate gut gefunden, da rief der schon wieder an, wo wir denn blieben. Shuttle zum Schiff, Auto auf Parkplatz gleich am Gate. Direkt hinter uns Gangway hoch. Und dann als Lumpensammler unterwegs, 2 weitere Lieplätze. Was soll ich sagen, abends waren wir dann da, wo wir zugestiegen sind !

Impressionen vom Schiff

Die Rheintal war das bisher kleinste Schiff, dennoch ausreichend Platz. Da das Wetter ungünstig war, gab es ohnehin nur wenig Gelegenheit, mal zum Bug zu gehen. Der war bei der Rheintal offen, was immer sehr schön ist, bei neueren Schiffen leider oft überdacht.

Die Kammern waren ok. Nur eine Beanstandung musste angebracht werden: meine Toilette lief kaum ab. Leider konnte das nicht repariert werden, ich musste dann immer mit einem Eimer Wasser nachspülen - man gewöhnt sich dran.

Wilde irische See

Es war nur Windstärke 8, aber es war zeitweise schon ungemütlich. Sturm hielt anderthalb Tage an. Zunächst Wellen von Vorne mit ordentlichem Stampfen des Schiffes. Dann nach Kursänderung Richtung Kanal Wellen seitlich. Maximale Krängung war 27 Grad nach Backbord und 20 Grad nach Steuerbord, das war nicht mehr angenehm. Dennoch habe ich viel davon auf Video, hier aber nur einen kurzen Ausschnitt.

Einfahrt Antwerpen

Am letzten Tag Wetter noch mal gut. Schon 18 Uhr Lotsenaufnahme außerhalb Schelde, von da an anderthalb Stunden bis Scheldemündung. Hier neuer Lotse für die verbleibenden 22 sm auf der Schelde bis zum Liegeplatz, wo wir 23 Uhr anlegten. Auf der Schelde sehr viel Verkehr.

Schade, ausgerechnet die Fahrt mit meinem Sohn war ein solcher Reinfall. So etwas habe ich danach nie wieder erlebt.

Aktualisierung Juli 2015: Das Schiff ist inzwischen umbenannt in "F.Arslan V", Route und Mitfahrmöglichkeit ist mir nicht bekannt.


Der komplette Reisebericht als Zusammenschnitt aus Fotos und Filmen mit vielen Kommentaren ist hier zu sehen:


Zurück zum Seiteninhalt